Gedicht zur Jahreslosung 2015 von Manfred Günther

2014-11-29_banner_jl2015

 

 

Nehmt einander an,
wie auch Christus euch angenommen hat
zu Gottes Lob!
Röm. 15,7

Wie nötig wär’s, einander anzunehmen,
so wie’s der Herr mit jedem Menschen tut.
Den, der uns lieb ist und den Unbequemen,
ihm etwas Licht zu geben, Kraft und Mut.

Denn viele sind im Dunkel, ohne Wärme
und tappen durch die Tage stumpf und blind
und wissen nicht wohin in dem Gelärme
der lauten Welt und wem sie wichtig sind.

Sie fragen – oft schon lang! – wofür sie leben
und wem sie fehlten, endete der Lauf.
Wer, wenn nicht ich, kann ihnen Hoffnung geben?
Wen rührt ihr Los, wer hilft, wer richtet auf?

Es ist noch leicht ein Wort wie dies zu sagen:
„Gott liebt auch dich und kam für dich zur Welt!“
Schon schwieriger, selbst etwas mitzutragen,
was meinem Nächsten schwer zu tragen fällt.

Doch schenkt es Freude und des Höchsten Segen,
dem andern Helfer, Halt und Stütze sein,
um seiner Hoffnung willen Herz und Hände regen…
Er spürt’s an mir: Gott lässt mich nicht allein!

Gott wird mir täglich meine Kräfte mehren,
wenn ich des Nächsten Bruder, Schwester bin.
So wird mein Tun Gott loben und ihn ehren,
und meinem Leben schenkt es Glück und Sinn.

Manfred Günther