Gedicht zur Jahreslosung 2016 von Manfred Günther

Gott spricht:
Ich will euch trösten,
wie einen seine Mutter tröstet.
Jesaja 66,13

Ist Gottes Trost nicht in der Welt am Werke?
Ja, ist sein Tun nicht jeden Tag zu seh’n?
Wo kommt sie her: Nach schwerer Zeit, die Stärke…
Ich war am Ende und kann weitergeh’n!

Was mir so lange schon Gedanken machte:
die dunkle Zukunft, wie geplagt ich bin,
verflog bei Nacht. Noch ehe ich erwachte,
gab Gott mir Zuversicht und neuen Sinn.

Die Tränen, die ich weinte, fast vergessen;
des Leids Gewicht wiegt kaum noch halb so schwer.
Die Ängste, die mich gestern noch besessen,
des Zweifels Last, der Sorgen starkes Heer…

Das alles musste Gottes Wirken weichen.
Ein neuer Tag voll Mut und Kraft brach an.
Der Mut – sein Werk, die Kraft in mir – sein Zeichen!
Wie eine Mutter gibt er, was mir helfen kann! –

So kommt von Gott, der „Tröster“, den zu senden,
der Herr der Christen seiner Welt verspricht.
Wie einst auch heute. Niemals soll es enden,
weil der’s verheißen hat, sein Wort nicht bricht!

Manfred Günther