What is love? Predigt-Slam zur Jahreslosung 2024 (1.Kor 16,14) Pfr. Rouven Genz
What is love?
„Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehn.“
Wie soll ich das bitteschön verstehn?
„What is love? – Baby, don’t hurt me“, wie’s im Lied heißt,
das kann’s ja wohl nicht sein.
Dem andern nicht wehtun, das wär zu wenig für echte Liebe.
Nur keine Hiebe –
das wär ja schon was, aber da bliebe
noch viel Luft nach oben für das, wonach wir uns sehnen.
Tausend Lieder wurden schon gesungen, Bücher geschrieben, Filme gedreht –
und doch wird allzu oft verdreht, um was es dabei geht.
„Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehn.“
Das kann nicht alles rechtfertigen, was so passiert.
Liebe ist kein Zuckerguss, kein Farbanstrich –
und sei er noch so glitzernd oder bunt.
Wir pfeffern es nicht wahllos über alles, was es gibt, und dann passt es schon.
Nein, wir gehn den Dingen auf den Grund.
„Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehn.“
Das ist kein Alibi für Beliebigkeit.
Es ist nicht per se ok,
was in unserer Zeit
alles möglich scheint.
Nicht alles, was möglich ist, entspricht der Liebe.
Und nicht alles ist Liebe, was man so meint.
Wir suchen Liebe – weil wir allzu oft ohne Liebe sind.
Wir sind lieblos, sind die Liebe losgeworden.
Sie fehlt.
Sie fehlt dem, der mich grad anbäfft,
und sie fehlt mir, wenn vieles, das ich tu, nur Scherben hinterlässt.
„Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehn.“
Das heißt nicht: Mach, was Du willst, Hauptsache, Du machst es gern.
Liebe bügelt nicht alles glatt.
Sie sieht nicht über alles hinweg.
Für die Liebe ist nicht alles gleich gültig.
Sonst wär der andere mir gleichgültig.
Echte Liebe ist mehr.
Sie ist größer, weiter, ehrlicher.
Ihr geht es um die Wahrheit.
Liebe ist auch konfrontativ.
Sie ist tief
davon überzeugt, dass Gott leidenschaftlich interessiert ist an jedem von uns.
Dass nichts, von allem, was uns quält,
ihm sonst wo vorbeigeht,
sondern dass alles fällt
und steht
mit seinem Tod am Kreuz.
Wer das begreift,
in dessen Herz reift
der Wunsch heran, davon weiterzugeben.
Und was wäre das für eine Welt,
wo Du nicht gleich abwinkst,
sondern Dich zu diesem Jesus stellst?
Wo Du mit anderen aufbrichst, bei IHM fragst „Wie soll das gehn:
‚Alles soll in Liebe geschehn‘?“
Er der Meister – wir hinterher,
das wär
ein Wagnis wert,
meinst Du nicht auch?
Was dieser Jesus bietet, ist genau das, was ich brauch.
ER definiert,
was zur Liebe gehört.
Ja, that is love:
GOTT hat uns zuerst geliebt (1.Joh 4,19) – unsere Liebe ist nur Reaktion.
Sie ist Antwort auf diesen Gott und seinen Sohn.
Wir widerspiegeln in Reflexion
seine großartige Vision (vgl. 1.Kor 13):
Liebe feiert das Gute, weil sie von dem einen kommt, der allein gut ist! (Mk 10,18)
Liebe widerspricht nie der Wahrheit, die Gott uns nahebringt.
Aber sie widerspricht allem, was SEINER Wahrheit widerspricht.
Liebe schaut nicht weg, nur weil‘s unharmonisch wird.
Sie übersieht nicht die unzähligen Geliebten, die getötet werden
im Mutterleib und auf den Schlachtfeldern auf Erden.
Liebe steht auf gegen Ungerechtigkeit.
Sie setzt sich für den andern ein – koste es, was es will,
denn göttliche Liebe setzt alles aufs Spiel.
Ja, Gottes Liebe gibt sich rein ins Leid,
in alles, was zum Himmel schreit.
Liebe riskiert es, abgelehnt zu werden.
Aber den Himmel auf Erden
gibt’s nicht ohne sie.
Den Himmel auf Erden
gibt’s nicht ohne IHN,
der allein die Liebe ist, die uns so fehlt.
Ach Jesus, zeig uns mehr von Dir und Deiner Art!
Ich will DICH in meinem Leben sehn.
Drum lass ich‘s zuerst an MIR geschehn:
Ich lass DICH MICH lieben, auch wenn ich oft nicht versteh,
dass Du das tust; doch DU siehst was, was ich nicht seh.
Ich leb unter Deinen liebenden Augen.
Ich geh meinen nächsten Schritt
unter Deinem liebevollen Blick.
Füll Du mir die Sinne, das Denken, den Mund.
Füll Du mir das Herz, die Hände, den Tag,
damit ich mich immer neu frag,
wie DU darin zum Leuchten kommst.
DU, allmächtiger, menschgewordener Gott,
Du sagst es ja frei heraus:
„Wer mich kennt, der wird mein Wort halten.“ (Joh 14,23)
Und: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe.“ (Joh 13,34)
Daran soll man Deine Leute erkennen,
dass sie brennen
für Dich und Deine Liebe.
Und doch fehlt sie mir so oft.
Aber DU, Jesus, DU liebst immer weiter.
Dass DU MICH liebst, das macht mich kostbar und befreiter.
Du WILLST und Du WIRST mich lieben ohne Ende.
Dieses Geschenk legst Du mir ans Herz – und in die Hände.
Zu lieben wie Du, das fordert heraus.
Es kostet viel.
Aber für Dein großes Ziel,
für MICH
hast Du ALLES gegeben.
Opferst Dich lieber selbst, als dass Du mich verloren gibst.
Hilf mir, mich zu erinnern, dass Du auch den ANDERN so liebst.
So gehen wir raus, dorthin, wo‘s kalt ist,
wo Deine Liebe fehlt,
denn dazu hast Du Dir Deine Gemeinde erwählt.
Und es geht nicht nur ums Tun:
„Alles bei euch geschehe in Liebe“ – so steht’s wörtlich da.
Vielleicht ist es dran, aus Liebe auch was zu lassen.
Dinge nicht zu tun, die nicht zu Jesus passen.
„Bei euch soll es so sein“, sagt Paulus zu den Jesus-Leuten.
In diesem Haufen geliebter Sünder,
soll es anders zugehen als sonst in der Welt:
Hier schaun wir gemeinsam auf unseren Gründer –
ER ist es, der uns in der Liebe hält.
ER für uns,
ER in uns,
und ER durch uns –
that is love.
AMEN